Am vergangenen Freitag, den 22. September 2017, empfing S.D. Fürst Albert II. von Monaco während seines Besuchs auf Boavista Vertreter unseres Teams sowie anderer lokaler Naturschutzorganisationen und einer Forschergruppe der Queen Mary Universität London an Bord des Forschungsschiffes M/V Yersin. Der Besuch Fürst Alberts II. fand im Rahmen der dreijährigen „Monaco Explorations“-Expedition der Yersin statt. Während der gemeinsamen Sitzung zusammen mit Wissenschaftlern der Expedition nahm sich der Fürst den zahlreiche Fragen und Herausforderungen zum Schutz der bedrohten Meeresschildkröten Kap Verdes an. Danach besuchte Fürst Albert II. eine Schutzstation für Meeresschildkröten der Turtle Foundation an den südlichen Stränden Boavistas.
Vor Beginn des Meetings gab es ungeplant noch etwas Aufregung, da durch den starken Wind dieses Tages das große Forschungsschiff im kleinen Hafen von Boavistas Hauptstadt Sal Rei stark schwankte und daher mangels geeigneter Landebrücke nicht direkt betreten werden konnte. Dann aber holte uns eines der Beiboote des Schiffes ab, und die etwa 40-minütige Sitzung konnte endlich beginnen. Alle Organisationen stellten in Kurzvorträgen ihre Projekte vor, wobei unsere Unternehmung und die des Schildkröten-Schutzprojektes auf der Nachbarinsel Sal gesteigerte Aufmerksamkeit im Auditorium hervorriefen. Der Fürst interessierte sich besonders für unsere Kinder-Bildungsinitiative „Schule in der Natur“ und unser Beschäftigungsprogramm für einheimische Ranger. Am Ende der Konferenz wurde dem Fürsten im Namen aller Organisationen ein Papier übergeben, welches nochmal die wichtigsten Herausforderungen und Maßnahmen zum Schutz der Meeresschildkröten in Kap Verde zusammenfasste.
Nach dem Treffen verließ die gesammelte Mannschaft das Schiff, um gemeinsam im Konvoi nach Süden zur Lacacão-Feldstation der Turtle Foundation aufzubrechen. Unser Projektleiter Euclides Resende hieß den Fürsten und sein Team mit herzlichen Worten in unserem Schildkröten-Schutzprojekt willkommen und führte ihn durch das Camp, wo er auch einer Unterrichtsstunde unseres „Schule in der Natur“-Programmes beiwohnte.
Nach kurzem Marsch durch die wüstenartige Dünenlandschaft südlich der Feldstation nahm der Fürst den Strand von Ponta Pesqueira in Augenschein, an dem regelmäßig eine besonders große Anzahl der bedrohten Unechten Karettschildkröten nistet. Dort besichtigte er eine Brutstation für solche Schildkröten-Gelege, die aufgrund der von einem nahegelegenen Großhotel ausgehenden Gefährdung für den Schildkröten-Nachwuchs dorthin verlegt werden mussten. In der Brutstation tauschte sich der Fürst sehr angeregt mit dem Londoner Schildkröten-Forscher Dr. Christophe Eizaguirre, der eng mit der Turtle Foundation zusammenarbeitet, und dem Feldkoordinator der Turtle Foundation Alberto Queiruga über die wissenschaftlichen und praktischen Seiten des Schutzes der Meeresschildkröten aus. Nach einer einem abschließenden Umtrunk im Camp und anerkennenden Worten für die Arbeit der Turtle Foundation und der anderen Naturschutzorganisationen auf Kap Verde verabschiedete sich Fürst Albert II. von Monaco mit einer herzlichen Umarmung an unsere beiden Turtle Foundation-Projektleiter Joana Nicolau und Euclides Resende.
Im Rahmen des Projektes „Monaco Explorations“ befindet sich das Forschungsschiff Yersin gegenwärtig am Anfang einer dreijährigen Weltreise zu Durchführung von wissenschaftlichen Projekten in abgelegenen Meeresregionen. Das Projekt wurde von Fürst Albert II. von Monaco initiiert, um die lange Tradition des Fürstenhauses von Monaco in der Erforschung der Meere und deren immer dringender notwendigen Schutz fortzusetzen. Bereits der Urgroßvater des heutigen Souveräns, Fürst Albert I., besuchte auf seinen Forschungsreisen vor mehr als 100 Jahren die Kapverdischen Inseln. Während der Reise der Yersin wird Fürst Albert II. immer wieder ausgewählte Forschungsstandorte besuchen. Wir freuten uns daher ganz besonders über diese großartige Gelegenheit, persönlich mit dem Fürsten über unsere Projekte sprechen zu können.
Fotos: Cau Tours Boavista, Albert Taxonera, Maya Visbeck und Ivone Cruz
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