Der immense und weiterhin steigende globale Fleischkonsum zählt zu den Hauptursachen von Klimawandel, Abholzung der Regenwälder und Artensterben; das hat sich inzwischen schon herumgesprochen. Weniger bekannt ist aber, dass die industrialisierte Fleischproduktion mit der daran anhängenden Futtermittelerzeugung auch unsere Ozeane massiv beeinträchtigt und damit eine zusätzliche Gefährdung für unsere Schützlinge, die Meeresschildkröten, darstellt. Die entsprechenden Zusammenhänge sind sehr gut im Artikel „Animal agriculture is degrading our oceans“ des „Turtle Island Restoration Network“ zusammengefasst:

Hierbei geht es nicht nur um indirekte Auswirkungen wie den Klimawandel, an dem die Fleischproduktion einen wesentlichen Anteil hat. Der immense Eintrag an Düngemitteln, der von den landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten über die Flüsse erfolg, schädigt die Meere direkt und unmittelbar. Die Düngemittel verursachen Algenblüten und eine wesentliche Reduktion des Sauerstoffgehaltes vor allem der Küstengewässer. Dadurch entstehen sogenannte „Todeszonen“, in denen das lokale Ökosystem völlig umgekippt. Solche Regionen sind dann für Meeresschildkröten und die meisten anderen Meereslebewesen unbewohnbar. Die größte solcher Todeszonen mit dem Ausmaß des US-Bundesstaates Connecticut befindet sich derzeit im Golf von Mexiko, hauptsächlich verursacht durch Düngemittel aus den ausgedehnten Farmländern des amerikanischen Mittelwestens, die über den Mississippi ins Meer gelangen:

http://www.businessinsider.de/a-dead-zone-the-size-of-connecticut-is-taking-over-the-gulf-of-mexico-2016-6?r=US&IR=T

Im Januar dieses Jahres veröffentlichte das renommierte wissenschaftliche Fachmagazin „Science“ eine wegweisende Studie, die den alarmierenden Sauerstoffverlust der Meere auf globaler Ebene beleuchtet und vor dem Zusammenbruch ganzer mariner Ökosysteme warnt:

http://science.sciencemag.org/content/359/6371/eaam7240

Natürlich sind Industrie und Landwirtschaft gefordert, endlich die Weichen zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu stellen. Erfahrungsgemäß wird sich aber ohne entsprechende gesetzliche Initiativen der einzelnen Länder hier eher wenig bewegen. Besonders wichtig hierbei ist aber: Wir entscheiden selbst mit jedem Bissen, was für eine Welt wir wollen.